In Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland arbeiten hunderte Ärztinnen und Ärzte, die über die Weiterbildung Homöopathie verfügen, in Deutschland sind es etwa 7.000 Mediziner. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag in der ärztlichen Versorgung und sind in der Regel Fachärzte, zumeist Allgemein- oder Kinderärzte, Internisten oder Gynäkologen und sie tragen zur Methodenvielfalt der ärztlichen Versorgungslandschaft bei. Eine von ihnen ist ist die Allgemeinärztin Dr. Sieglinde Lauer aus Kaiserslautern. Dr. Lauer ist seit 25 Jahren als Hausärztin niedergelassen und hat bereits seit 30 Jahren die Zusatzbezeichnung Homöopathie, aber auch die für Naturheilverfahren. „Ich behandeln alle typischen Erkrankungen einer Hausarztpraxis vom Erwachsenen bis zum Säugling“, berichtet Lauer. Zurzeit kommen vor allem viele Patienten mit Infektionserkrankungen und „hier setzen wir sehr häufig homöopathische Arzneien ein“, berichtet die Ärztin. Ihre Erfahrung: „Homöopathie kann den Krankheitsverlauf wesentlich verkürzen, da das Immunsystem des Patienten unterstützt wird.“ Die Allgemeinmedizin ist spezialisiert auf den ganzen Menschen. Homöopathie ist dafür eine wunderschöne Ergänzung, denn es kommt oft genug vor, dass Patienten nicht richtig gesund werden und mit die hausärztlichen Möglichkeiten an ihre Grenzen stoßen. „Die Homöopathie kann die Patienten oft einen Schritt weiter bringen, die homöopathische Arznei macht das möglich“, weiß Dr. Sieglinde Lauer aus ihrer langen ärztlichen Praxis.
Die Zusatzbezeichnung Homöopathie regelt die Weiterbildung
Homöopathie erlernen Ärztinnen und Ärzte anhand eines bundeseinheitlichen Curriculums, das von den Landesärztekammern umgesetzt wird. Zurzeit stehen in den Ärztekammern Entscheidungen über eine neue Weiterbildungsordnung an. In diesem Zusammenhang haben einige Ärztekammern die Homöopathie aus dem Angebot herausgenommen, zumeist nach sehr emotionalen Diskussionen der Delegierten. Anfang Oktober ist dies im Saarland geschehen, gegen den ausdrücklichen Willen der Hausärzte. Dr. Michael Kulas, Vorsitzender des Saarländischen Hausärzteverbandes sagte der Saarbrücker Zeitung: „Ich halte das Abschaffen der Zusatzbezeichnung Homöopathie für das falsche Signal, ja sogar für fatal.“ Auch in den Ärztekammern Rheinland-Pfalz, Berlin und Bayern steht diese Entscheidung noch aus. Sieglinde Lauer ist auch Vorsitzende des DZVhÄ-Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland. Aus ihrer Sicht muss die offizielle Zusatzbezeichnung auch aus Gründen der Patientensicherheit erhalten bleiben. Sie sagt: „Homöopathische Ärztinnen und Ärzte haben in ihrer täglichen Praxis einen Vorteil: Ihnen stehen das Repertoire der Homöopathie und die Möglichkeiten der konventionellen Medizin zur Verfügung. Je nach Krankheitsfall und Patient können sie mit diesem Handwerkszeug eine individuelle Therapie entwickeln. Als Fachärzte schöpfen wir die Möglichkeiten der Diagnostik aus und können beide Methoden einzeln oder in Kombination anwenden. Das macht uns zum starken Partner für die Patientinnen und Patienten.“ Der Deutsche Ärztetag hatte 2018 hat mit großer Mehrheit die neue Weiterbildungsordnung inklusive Homöopathie verabschiedet und empfahl den Landesärztekammern die Umsetzung. Der damalige Präsident der BÄK, Prof. Frank Ulrich Montgomery, sagte vor der Abstimmung: „Es ist eine Tatsache, dass Homöopathie vielen Menschen hilft. Wichtig ist, dass es jemand macht, der weiß, wann sie nicht mehr helfen und dann auf normale schulmedizinische Verfahren umsteigen kann”, und weiter: “Ich sehe die Homöopathie als eine komplementäre Medizin. In Verbindung mit guter medizinischer Ausbildung ist sie sinnvoll.”
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