Interview mit Klara Rami, 23 Jahre, Medizinstudentin an der Universität Homburg / Saar
Warum interessieren Sie sich für Homöopathie?
Ich bin mit Homöopathie aufgewachsen und habe mich als Jugendliche bereits für die Hintergründe der Homöopathie interessiert. Ich habe vor zwei Jahren mit dem Medizinstudium begonnen und möchte nun mein Wissen über Homöopathie vertiefen.
Das geht im Medizinstudium?
Ja und Nein. Im Studium selber ist Homöopathie kein Thema, wir haben aber vor etwa einem Jahr einen studentischen Arbeitskreis gegründet und beschäftigen uns so regelmäßig mit der Homöopathie. Wir sind vier Studentinnen und werden von einer Ärztin unterstützt. Der Arbeitskreis ist aber quasi inoffiziell und zählt nicht zur Uni, jedoch hat die Fachschaft zwei Mal daraufhin gewiesen.
Was machen Sie im Arbeitskreis?
Wir besprechen dort verschiedene homöopathische Mittel und Fallbeispiele. Er dient auch der Vorbereitung meiner Doktorarbeit, Studium und Promotion geht zum Teil parallel. Ich plane mit einer Kommilitonin eine Homöopathie-Studie zum Thema Schlafstörung. Wir werden von zwei Allgemeinärztinnen des DZVhÄ-Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland darin unterstützt.
Wie sieht die Unterstützung aus?
Einmal ist die fachliche Unterstützung von zwei homöopathischen Ärztinnen. Aber ich bin jetzt auch in das studentische Förderprogramm des DZVhÄ aufgenommen worden und im Rahmen dieses Programms werde ich vielfältig unterstützt. Enthalten ist zum Beispiel der kostenlose Bezug einer Fachzeitschrift, verbilligte oder kostenfrei Fortbildungen – auch der Ärztekongress Homöopathie im Mai in Weimar, auf den ich mich schon besonders freue.
Der DZVhÄ-Kongress in Weimar hat ja die Integrative Medizin zum Thema. Was verstehen Sie darunter?
Das ist für mich eine ganzheitliche Medizin, die dem Menschen in seinem ganzen Dasein hilft, aber auf der Basis der konventionellen Medizin steht.
…da sind Sie ja schon sehr engagiert
Ja, ich brenne für Homöopathie – und bin bereits jetzt schon eine Vollblutmedizinerin. Ich studiere Medizin, um mich später als Ärztin eventuell niederlassen zu können, beispielsweise als Kinder-, Frauen- oder Allgemeinärztin. Überhaupt interessiere ich mich für Menschen – und kranken Menschen zu helfen wieder gesund zu werden, also wieder ins Gleichgewicht zu kommen, finde ich ein erstrebenswertes Ziel.
Die Zusatzbezeichnung Homöopathie ist von der Ärztekammer Saarland kürzlich abgeschafft worden. Welche Bedeutung hat für Sie die Zusatzbezeichnung?
Die Zusatzbezeichnung Homöopathie finde ich eine sehr wichtige Qualifizierung, da sie einerseits die Qualität der homöopathischen Behandlung sichert und andererseits die lange Ausbildungszeit homöopathischer Ärzte anerkennt.
…wie werden Sie sie erlangen?
….hoffentlich über den bisherigen Weg, also dass die Zusatzbezeichnung entweder nicht weiter abgeschafft oder wieder neu eingeführt wird!
Im April entscheiden die Kammern in Berlin und Rheinland-Pfalz über die Homöopathie. Was möchten Sie den Delegierten für ihre Entscheidung mit auf den Weg geben?
Klug und nachsichtig vorzugehen und sich der Bedeutung der Zusatzbezeichnung bewusst werden.