Interview mit Maria Spang, Apothekerin und Inhaberin der Apotheke am Stadtpark in Kaiserslautern
Bitte stellen Sie sich und Ihre Apotheke kurz vor
Nach meinem Studium in Frankfurt und Würzburg habe ich in verschiedensten Apotheken als Angestellte gearbeitet, zuletzt nach Geburt unseres dritten Kindes in der Apotheke meines Mannes. Im Jahr 2011 habe ich mich selbständig gemacht mit der Neugründung der Apotheke am Stadtpark in Kaiserslautern. Gleich zu Beginn habe ich dort den Schwerpunkt neben der schulmedizinischen Betreuung auf Homöopathie, Anthroposophie, Phytotherapie und orthomolekulare Medizin gelegt. Dazu habe ich bei der baden-württembergischen Kammer die Fortbildung zur Apothekerin für Naturheilkunde und Homöopathie absolviert; in meinem Team arbeiten außerdem zwei Phyto PTAs und ich lege großen Wert auf entsprechende Qualifikation meiner Approbierten.
Warum haben sie ein großes Homöopathie-Sortiment in Ihrer Apotheke?
In erster Linie, um die Kunden sofort und kompetent versorgen zu können – vor allem aber um ihnen direkt zeigen zu können, dass es sich lohnt, über Alternativen zur konventionellen Medikation nachzudenken. Bei speziellen Homöopathie-Nachfragen haben die Kunden aber auch großes Verständnis, wenn erst nach sorgfältiger Recherche das richtige Einzelmittel bestellt wird.
Gibt es ein persönliches Erlebnis, warum Sie zur Homöopathie gekommen sind?
Ja, die gibt es. Vor allem die positiven Erlebnisse mit der Homöopathie nach der Geburt meines ersten Kindes haben mich sehr verblüfft, noch heute bin ich der Empfehlung meiner damaligen Hebamme sehr dankbar.
Wie reagieren Ihre Kunden auf das Angebot?
Die meisten Kunden freuen sich, wenn sie unser Angebot entdecken und beschreiben es als nicht selbstverständlich, zumal die Westpfalz nicht als die Homöopathie-Hochburg wahrgenommen wird. Damit will ich sagen, dass ich von etwas südlicher gelegenen Kollegen weiß, dass dort der Einstieg in die homöopathische Grundversorgung als wesentlich einfacher empfunden wird. Umso schöner dann aber, wenn man mit den Kunden ins Gespräch kommt, die dies oft sehr positiv erleben.
Bei welchen Beschwerden wünschen Kunden Homöopathika?
Die meisten Nachfragen betreffen leichte Infekte, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Befindlichkeitsstörungen, Schlafstörungen oder Wechseljahrsbeschwerden.
Warum gehören Homöopathika aus Ihrer Sicht in die Apotheke?
Weil es ohne die qualifizierte Nachfrage durch pharmazeutisches Personal den Kunden überfordern würde, die geeignete homöopathische Arznei zu kaufen. Auch braucht es die Beratung, damit ärztlich abzuklärende Fälle nicht versucht werden, selbst zu behandeln. Die Apotheke ist der einzig Ort, der dies leisten kann, da hier sehr niederschwellig beraten werden kann und Homöopathie eben nicht nach der Gleichung „ein Symptom erfordert ein Arzneimittel“ funktioniert, sondern es genau an dieser Stelle immer der qualifizierten Nachfrage bedarf.